Wenn man das Vorgebirge der Monti Lattari umrundet und die Küste hinunter segelt, eröffnet sich einem der unglaubliche Blick auf Positano, eine Ansammlung von bunten Gebäuden, die senkrecht an der Felswand angeordnet sind: Man muss sie nur aus der Ferne betrachten, um sich die vielen Treppen vorstellen zu können, die man nach oben steigen muss. Wer keine Lust hat, kann sich in der Bucht von Fornillo oder in der Bucht von Arienzo, auch bekannt als „dei 300 gradini“ (der 300 Stufen), entspannen. Wer noch mehr Segelspaß haben möchte, kann zu den Li Galli-Inseln segeln: Diese drei privaten Inseln vor der Küste von Positano sind als „Sirenuse “ bekannt, weil dort die berühmten Sirenen der Odysseus-Legende zu Hause waren. Obwohl man sie vom Land aus nicht besuchen kann, gehören die sie umgebenden Gewässer zum Meeresschutzgebiet Punta Campanella und sind reich an Meeresfauna und -flora, die man beim Schnorcheln oder Tauchen beobachten kann.

Zurück auf dem Boot in Richtung Amalfi, ist ein Halt in Fiordo di Furore obligatorisch. Der gleichnamige Ort mit weniger als 800 Einwohnern, eines der schönsten Dörfer Italiens, ist zweigeteilt: auf der einen Seite die Häuser auf den Klippen, auf der anderen der natürliche Fjord. Der kleine Strand liegt zwischen zwei Felsen und wird oben von einer schmalen Steinbogenbrücke eingerahmt, die die beiden Felsen miteinander verbindet. Sie bietet nicht nur eine spektakuläre Kulisse, sondern ist auch Schauplatz der Weltmeisterschaften im Turmspringen: Die Brücke schwebt  30 Meter über dem Boden!

Auch die Grotta dello Smeraldo (Smaragdgrotte) sollte man sich nicht entgehen lassen: Sie ist vom Meer aus zugänglich und kann nur mit dem Boot besichtigt werden. Sie überrascht mit ihren Felswänden, die im Laufe der Zeit durch die Kraft des Wassers und des Windes geformt wurden und reich an Stalagmiten und Stalaktiten sind, sowie mit der charakteristischen Farbe des Wassers.

Amalfi, das im Mittelalter eine blühende Seerepublik war, hat sich bis heute seinen antiken Charme bewahrt, dank seiner Denkmäler und engen Gassen, die alle bergauf führen. Der kleine Hafen befindet sich direkt am Fuße des Stadtzentrums und ermöglicht es, die berühmte Kathedrale von Sant'Andrea in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Nach ihrem Besuch (auf keinen Fall das Chiostro del Paradiso (Klostergang des Paradies) verpassen!) findet man einen Platz voller kleiner Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten, oder man entscheidet sich, den Spaziergang entlang der Strandpromenade fortzusetzen, auf der Suche nach der besten Konditorei, um eine “delizia al limone”, das typische Zitronentörtchen,  zu genießen.

Fast an Amalfi angegliedert liegt Atrani, die kleinste Gemeinde Italiens, senkrecht zwischen den Felsen und mit einem Zugang zum Meer über den gleichnamigen Strand. Mit seinen farbenfrohen Gebäuden und dem eleganten steinernen Portikus hinter den Badegästen scheint er einer anderen Zeit entsprungen zu sein und ist auf jeden Fall einen Stopp auf der Reede wert. Auch das meergrüne Wasser ist an diesem Ort nicht weniger beeindruckend!

Wenn man etwas mehr Zeit mitbringt, kann man das nahe gelegene Ravello erreichen, das für seine Festspiele, aber auch für seine Villen und atemberaubenden Ausblicke bekannt ist. Obwohl der Ort keinen direkten Zugang zum Meer hat, bietet seine erhöhte Lage einen privilegierten Blick auf die gesamte Küste. Hier befindet sich die Villa Cimbrone, deren öffentlich zugängliche Gärten nach Pergolen mit weißen und blauen Glyzinien zur Terrasse der Unendlichkeit führen: ein Blick auf den Golf von Salerno, der jeden sprachlos lässt.

Auf dem Weg nach Salerno kann man in Cetara vor dem Turm vor Anker gehen oder in einer der kleinen Buchten wie der vor der Spiaggia della Campana und der Spiaggia dei Limoni, die nur über das Meer erreichbar sind. Für Feinschmecker ist natürlich ein Aperitif auf der Basis von Colatura di alici DOP (Sardellensauce) in Betracht zu ziehen.

Vietri sul Mare ist die Stadt der Keramik an der Küste. In ihren Gassen verbergen sich farbenfrohe Gebäude und kleine Geschäfte, in denen man anhalten kann, und sei es nur für ein schönes Foto! Man kann entweder an Land gehen oder an der Reede anhalten und vielleicht in der Nähe von I Due Fratelli, den Felsen, die direkt vor der Küste aus dem Meer auftauchen, ins kühle Nass eintauchen.